Michael Rauterkus

CEO Grohe AG | 2018 | Wirtschaft
michael rauterkus

Ein Start-up mit weltweit 6000 Mitarbeitern und einer 100 Jahre alten Geschichte. Seit elf Jahren hat das Unternehmen seine Zentrale in Düsseldorf; seit drei Jahren treibt Rauterkus von hier aus den Wandel voran. Mitarbeiter werden zu Blockchain-Vorträgen eingeladen; Start-ups werden für mögliche Kooperationen oder Übernahmen gesichtet. Demnächst sollen 3-D-Drucker die Wasserhähne produzieren. Messing auf diese Weise zu bearbeiten ist neu; ein entsprechendes Patent befindet sich gerade im Anmeldeprozess. Die neue Technologie ermöglicht unter anderem einen effektiveren Materialeinsatz und die Produktion von Spezialanfertigungen in kleineren Mengen. Neu ist auch Grohe Sense. Der Sensor schlägt Alarm, wenn Wasser dort auftaucht, wo es nicht auftauchen sollte. Die Version Sense Guard kann bei einem Leck oder Rohrbruch sogar die Wasserzufuhr automatisch unterbrechen. All das lässt sich per App steuern. Derzeit sorgen vor allem zwei Produktneuheiten für Expansion: Das Dusch-WC, mit Wasserdüsen für den Intimbereich, und Grohe Blue, ein Wasserhahn, der der Leitungswasser kühlt, filtert und auf Wunsch mit Kohlensäure versetzt. Mehr als 10.000 Einheiten von Grohe Blue sind bereits verkauft; beim Dusch-WC liegt der Jahresabsatz bei 50.000 Stück. Weil Grohe Blue bemerkbare Erfolge erzielt, will Rauterkus nicht ausschließen, dass sein Unternehmen irgendwann sogar Leitungswasser mit Geschmack ins Portfolio aufnimmt. Dieser Aufschwung bringt „positive Probleme“, wie der Chef sagt. „Wir brauchen Kapazität.“ Diese hat Rauterkus vergangenes Jahr mit einer Werkserweiterung und Neueinstellungen im Schwarzwald geschaffen. Damit ist Grohe ein handfestes Beispiel, wie die Digitalisierung traditionelle Industrien und Produkte verändert.

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